banner

Donnerstag, 3. Mai 2012

Tag 49 - 54: Ruhetage in Budapest

Samstag, 28.04.2012 - Donnerstag, 03.05.2012

Budapest ist eine sehr wunderschöne Stadt.

Eigentlich müsste ich jetzt aufhören zu schreiben. Dann hätte jeder die Gelegenheit diese Stadt völlig unvoreingenommen kennenzulernen. Denn was nun folgst ist mein ganz persönlicher Eindruck.

Worte für diese Stadt zu finden ist nicht leicht.
Das liegt an der wahnsinnigen Beschränktheit der Worte.
Allein das Wort "wunderschön" beschränkt sie. Worte können nicht ausdrücken wie diese Stadt ist.
Denn Budapest ist viel mehr.

Es ist die größte Stadt welche ich bisher besucht habe.
Und dennoch ist Budapest nicht nur eine Stadt. Es ist eine Lebenseinstellung, eine Art zu leben.

Was ich auf meiner Reise schon sehr oft beobachten konnte war, je größer die Städte sind, desto schneller laufen die Menschen. Achtet einmal drauf.

Budapest ist hingegen angenehm anders.
Die Menschen sind irre entspannt.
Kein Autohupen. Keiner rennt wie wild durch die Gegend. Keiner schreit oder redet unangenehm laut. Und selbst die Gesichter sehen alle sehr freundlich und zufrieden aus. Schenkt man den Leuten ein Lächeln, kommt auch umgehend eines zurück.

Budapest kann auch sehr still sein. Wenn ich zum Beispiel den Kindern zusehe, wie sie bei 30°c ausgelassen im Springbrunnen spielen ist es sehr still.
Vielleicht weil man für einen Moment vollständig anwesend ist, und alle Gedanken verstummen.

Vielleicht ist es genau das. Budapest strahlt für mich eine ungeheure Ruhe aus. Ich fühle mich wahnsinnig wohl in dieser Stadt.

Und diese Ruhe finde ich hier überall.
In der großen Markthalle, wo Tausende von Menschen kaufen und handeln, genau so auf der Skateboard Anlage und natürlich auch in den vielen kleinen und großen Parks.

Auf dem Gellértberg, von dem ich einen sehr schönen Überblick über die Stadt habe, steht die Zitadelle von Budapest. Dort ausgestellt sind auch viele Kriegsgeräte aus verschiedenen Kriegen.
Einen besondereren und denkwürdigen Augenblick erlebe ich, als ich Kinder dazwischen spielen sehe.
Ein kleines Mädchen spielt mit einem Geschütz, dreht ein wenig an den Kurbeln und bewegt Hebel hin und her.
Dann geht sie mit einem kleinen Lächeln vom Geschütz runter. Völlig verständnislos wozu dieses unnütze Teil erfunden wurde. Und wie recht sie hat.
Kinder sind vielleicht weiser als Erwachsene es je sein werden.

An allen Ecken finde ich kleine und große Denkmäler. Alle sehr schön und mit viel Liebe und Aufopferung gestaltet.
Auch beim Anblick dieser verstummen die Geräusche ringsherum.
Lange bleibe ich vor einem Denkmal eines Schriftstellers sitzen auf dem eine ältere Frau, vielleicht eine Mutter, und ein Junge dargestellt sind. Die Frau liest dem Jungen etwas vor.

Zeit scheint beim Anblick dieser alten Zeitgenossen keine Rolle mehr zu spielen.
Man könnte meinen, wenn man hier nur lange genug sitzt und wartet läuft die ganze Welt einmal an dir vorbei.

Und wenn es dann Nacht wird und die Sonne hinter dem Hügel verschwindet zeigen sich am Himmel die Sterne.
Sie wirken dort oben fast etwas blass wenn die Stadt unten anfängt zu leuchten.
Es sieht dann aus als wären da 2 Himmel. Einer auf dem anderen. Überall leuchtet, glitzert und funkelt es.
Es ist unglaublich.

Und bei den warmen Abenden macht es großen Spaß durch die kleinen Gassen zu ziehen. Überall findet man kleine Cafés und Bars in der man die ganze Nacht verweilen kann.
Viele Geschäfte haben auch rund um die Uhr offen. Diese Stadt schläft nie.

Wird es dann tagsüber wiederum zu heiß geh ich zum relaxen an die Donau. Wie viele andere, halte auch ich meine Füße kurz rein.
Es ist einfach auch eine Stadt die Spaß macht.

Auch wegen der vielen Schaukeln welche überall zu finden sind. Und Mitternacht unter sternklaren Himmel zu Schaukeln fetzt einfach...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen