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Freitag, 6. April 2012

Tag 26: Von Höflein nach Wien - 20Km

Donnerstag, 05.04.2012

Auf geht's an die letzten 20Km nach Wien.
Danach bin ich meinen, als Rucksack getarnten Kleinwagen erstmal für ein paar Tage los. Denn dann heißt es: ausspannen.

Also auf geht's. Wetter soll für Nachmittag schlechter werden deshalb bin ich schon recht früh unterwegs.
Günter zaubert um 7Uhr ein sehr leckeres Frühstück. Spiegelei mit Speck, Müsli und Vollkornbrot mit Honig.

Ich bedanke mich noch einmal bei Günter für die schöne Zeit, mache noch ein Foto mit ihm und seinem Whisky (der Hund heißt so), binde meine Schuhe und bin weg.

Wieder entlang der Donau, ohne großartige Überraschungen.

Interessant wird's in Klosterneuburg. Am Ortseingang ist ein sehr guter Stadtplan. Ich mache mit dem Handy ein Foto damit ich weiß wo ich lang muss.
Aus irgendeinem, mir unbekanntem Grund, bin ich an einer Kreuzung rechts rum gelaufen obwohl ich laut Plan eigentlich links herum wollte.

Nach ein paar Metern bemerke ich dies, als ich den Plan nochmals checke.
In diesem Moment stehe ich gerade vor einem kleinen Restaurant.
Ich denke mir: vielleicht ist das ein Zeichen.
Reinschauen kostet ja nichts. Als ich die freundliche Dame dann ansprach, bekomme ich prompt die typische Gründonnerstag Speise:
Cremespinat mit Spiegelei und Rösti und eine erfrischende Apfelsaftschorle - Und das alles auf kosten des Hauses.
So einfach war es selten.
Ich bedanke mich beim gesamten Team und mache gleich noch ein Foto. Das muss festgehalten werden. Was im ersten Moment so aussah, als ob ich mich verlaufen hatte, hat sich sofort wieder relativiert. So ergibt alles wieder einen Sinn. Es gibt keine "Zufälle"

Kennt ihr die Rede von Steve Jobs auf der Stanfort Universität?
Unbedingt anschauen!
Er spricht 3 wesentliche Dinge im Leben an.
Unter anderem: Connecting the dots.
Also das verbinden der einzelnen Punkte im Leben die, zurückblickend, alle einen Sinn ergeben.
Ist leider nur in Englisch verfügbar.

http://www.youtube.com/watch?v=D1R-jKKp3NA

Weiter geht es bei strahlendem Sonnenschein dem ersten "großem" Zwischenziel entgegen.
Nur noch 5Km bis Wien.

Meine Unterkunft ist für heut sogar auch schon sicher.
Astrid, hat mich kontaktiert da sie in kürze ebenfalls eine "abgefahrene" Tour unternimmt.
Am 12.04 startet sie mit dem Rad Richtung Osten.

Kurz vor Wien kommt sie mir sogar entgegen und wir laufen die letzten 4Km gemeinsam.
Während dessen reden wir über meine Reise und die ihrige welche exakt in 1ner Woche starten wird.
Ein konkretes Ziel hat sie nicht. Ein Zeitlimit hat sie sich auch nicht gesetzt. Einfach treiben lassen. Losfahren und schauen was passiert. Sie will auch über Istanbul durch die Türkei, dann weiter durch Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan nach China.
Ich bin schwer beeindruck.

Es ist spannend sich mit solchen Menschen zu unterhalten. Ihre Augen leuchten während sie von ihrer Reise spricht.
Erinnert mich ihre Situation doch sehr an meine eigene, vor knapp 4 Wochen - kurz bevor es bei mir los ging.
Die gleichen "Sorgen" und "Bedenken".
"Hab ich an alles gedacht?
Was Brauch ich noch? Was ist zuviel?"

Ich kann ihr nur den Tipp geben, nicht in den Perfektionismus zu verfallen und zu versuchen alle möglich denkbaren Eventualitäten vorherzusehen.
Es kommt sowieso anders als man denkt.
Irgendwann ist einfach der Zeitpunkt wo du alle Taschen verschließt und du weißt, nun ist es Zeit aufzubrechen.
Der Rest ergibt sich dann von selbst wenn man erstmal unterwegs ist.
Nur Mut! - Und Vertrauen.
Es werden Dir immer nur die Dinge aufgetragen welche du auch bewältigen kannst.

Ihre Mama ist eine ausgezeichnete Köchin.
Zu 6. sitzen wir am Esstisch in der Küche.
Sie, ihr Bruder mit seiner Freundin, ihre Mama und ich.

Nach dem Essen ziehen wir noch einmal los. Nicht weit von der Wohnung ist der Donau Turm von dem aus man einen super Überblick über Wien genießt.
Und tatsächlich. Die größte Stadt Österreichs...
Aus über 200m Höhe ist nichts von dem regen treiben dort unten zu spüren.
Ähnlich wie beim Berliner Fernsehturm gibt es ganz oben ein Café welches sich dreht und man so den gesamten Überblick bei einer Tasse heißer Schokolade genießen kann.

Auf dem Rückweg beginnt es kurz zu regnen. Da wir jedoch fast zu Hause sind macht das gar nichts.

In unserer Abwesenheit hat ihre Mama noch eine Schoko Bisquit Rolle gebacken, welche wir uns noch bei einer heißen Tasse Kakao schmecken lassen.

Was für ein gelungener Ausklang des Tages.

Ich darf hier sogar 2 Tage bleiben. Morgen leiht mir Astrid ihr Rad und ich darf damit Wien erkunden.
Huiiiii...

Noch ein sehr gutes Zitat welches mir zu diesem Tag einfällt:

"Niemals wird dir ein Wunsch gegeben, ohne dass dir gleichzeitig auch die Kraft verliehen wurde, ihn zu verwirklichen. Es mag allerdings sein, dass du dich dafür anstrengen musst."
- Richard Bach -

Viel Erfolg und ganz viele tolle Momente und Erfahrungen bei Deiner Reise Astrid.

Euch allen nun ein frohes Osterfest.
Vor allem wünsche ich Euch:
Freude, Glück, Erfolg, Gesundheit und ganz viel Liebe und Spass bei allem was ihr tut.

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